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Open Access-Publikationen des NÖ Instituts für Landeskunde

 
Cover des Buches

Titel: Die Bibel als Sprach- und Kulturgut. Katalog zur Ausstellung in der Niederösterreichischen Landesbibliothek, 25. September bis 30. Oktober 2020

Autor: Hans-Joachim Alscher

Empfohlene Zitierweise: Hans-Joachim Alscher: Die Bibel als Sprach- und Kulturgut. Katalog zur Ausstellung in der Niederösterreichischen Landesbibliothek 25. September bis 30. Oktober 2020 (St. Pölten 2020).

DOI: doi.org/10.52035/noil.2020.hja.bibel 

Lizenz: alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht: 2022

ISBN: 978-3-903127-22-7

Erscheinungsjahr der gedruckten Version: 2020  

Über diese Publikation

Die Österreichische Bischofskonferenz hat die „Jahre der Bibel“ vom 1. Dezember 2018 bis 3. Oktober 2021 unter dem Motto „BIBEL – Hören. Lesen. Leben“ ausgerufen. Grund dafür bietet das Erscheinen der neuen Mess-Lektionare (Sonn- und Festtage Lesejahr C 2018, Lesejahr A 2019, Lesejahr B 2020) nach der „Einheitsübersetzung 2016“. In der Diözese St. Pölten sind dem Thema „10 Tage für die Bibel“ vom 25. September bis 4. Oktober 2020 gewidmet.

Die Niederösterreichische Landesbibliothek beteiligt sich an den entsprechenden Aktivitäten mit einer eigenen Ausstellung zum Thema Bibel. Dabei sollen nicht theologische Fragen im Zentrum stehen, sondern die Bibel in ihrer Bedeutung als Sprach- und Kulturgut vorgestellt werden. Den Hintergrund dazu bildet der Umstand, dass im Laufe der Jahre ein ansehnlicher Bestand an Bibeln in verschiedenen Sprachen und Schriften angewachsen ist, der hiermit der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.

Häufig wird an Übersetzungsliteratur, mithin auch an christlicher Übersetzungsliteratur, bemängelt, dass die Sprache des Ausgangstextes Einfluss auf die Sprache der Übersetzung nimmt, sie also gewissermaßen verfälscht, weshalb originärer Literatur der jeweiligen Sprache der Vorzug zu geben sei, soweit das möglich ist. Allerdings wird auch bei solcher originärer Literatur oft die Frage nach Spuren christlichen Einflusses aufgeworfen. Ohne dieses Argument entkräften zu wollen, sei darauf hingewiesen, dass christliche Übersetzungsliteratur oft den Beginn der Schriftlichkeit, gelegentlich auch deren bisher einziges oder im Falle des Sprachtodes auf Dauer deren einziges Ergebnis darstellt. Kein anderes Werk ist in so viele Sprachen übersetzt worden wie die Bibel und ihre Teile. In der Bemühung um theologische Angemessenheit wurde häufig um die bestmögliche Übersetzung gerungen, sodass eine Bibelübersetzung in der Regel eine weit höhere literarische Qualität aufweist als die häufigen Schnellübersetzungen von Trivialliteratur. Gerade das Argument der Rückwirkung des Ausgangstextes kann man auch als Stärke der Bibelübersetzungen ansehen: das Hervorbringen eines auch wegen seiner Bekanntheit gut vergleichbaren Textes in verschiedenen Sprachen.

 
 

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