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Wärmebedarf im Blick

 

Städte und Gemeinden stellen im Sinne der Energiewende die Wärmeversorgung von Gebäuden auf erneuerbare Energieträger um. Die kommunale Wärmeplanung ist dafür ein hilfreiches Werkzeug.

 

Im Zuge der Energiewende kommt dem Wärmesektor in Niederösterreich eine besondere Rolle zu. Vom jährlichen Endenergiebedarf entfallen 45 % der genutzten Energie auf die Wärme für Raumklima, Warmwasser und Prozesse. Davon stammen etwa 52 % aus erneuerbaren Energieträgern, der Rest aus fossilen. Diesen fossilen Anteil gilt es in Zukunft mit grüner Wärme zu decken. Dies kann durch Biomasseheizungen und Wärmepumpen sowie durch den Ausbau der Fernwärme erfolgen. Welche dieser erneuerbaren Wärmequellen wo zum Einsatz kommt, ist die zentrale Frage der kommunalen Wärmeplanung.


Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist es, den Wärmebedarf möglichst energie- und kosteneffizient aus erneuerbaren Quellen zu decken.

 
Grafik zum Wärmebedarf

NÖ arbeitet an der Erstellung eines GIS-basierten Wärmeatlas, ähnlich jenem der Steiermark.

 

Was ist kommunale Wärmeplanung? Ziel ist es, den Wärmebedarf einer Kommune im Hinblick auf Kosten- und Energieeffizienz bestmöglich zu decken und das mit einem möglichst hohen Anteil erneuerbarer Energie. Dabei gilt es, den vorhandenen Wärmebedarf, die bestehende Wärmeversorgungsinfrastruktur und die Potenziale erneuerbarer Energie zu betrachten und optimal abzustimmen.

 

Für wen ist kommunale Wärmeplanung? Verpflichtet zur Erstellung von lokalen Wärme- und Kälteplänen sind gemäß der EU-Energieeffizienzrichtlinie nur Gemeinden mit mehr als 45.000 Einwohnenden. Dies bedeutet aber nicht, dass das Thema für kleinere Kommunen nicht ebenso relevant ist. So hat das örtliche Entwicklungskonzept der Gemeinden seit 2020 ein Energie- und Klimakonzept zu enthalten. Über die rechtlichen Vorgaben hinaus bietet die kommunale Wärmeplanung für Gemeinden jeder Größe erhebliche Vorteile. Sie ermöglicht es, langfristig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, Energiekosten zu stabilisieren und lokale Wertschöpfungsketten – etwa durch die Nutzung regionaler Biomasse oder Abwärme – zu stärken.

 

Wie gelingt die Wärmeplanung? Die Einbindung aller relevanten Akteurinnen und Akteure – von der Gemeinde über Energieversorger und Planungsbüros bis hin zu Gebäudebesitzenden ist erforderlich. Ausgangspunkt ist eine sorgfältige Bestandsaufnahme zu bestehenden Wärmenetzen oder den Heizsystemen in den Haushalten. Darauf aufbauend wird der Wärmebedarf der Gebäude ermittelt, entweder auf Basis von Rechnungen, Energieausweisen oder Gebäudedatenbanken. Ebenso wichtig ist die Abschätzung der Potenziale erneuerbarer Energien, wie Biomasse oder oberflächennahe Geothermie für Wärmepumpen. So zeigt sich, welche Gebäude technisch und wirtschaftlich an ein Wärmenetz angeschlossen werden können und wie die übrigen Haushalte am besten mit grüner Wärme versorgt werden. Ein wertvolles Werkzeug hierfür sind Geoinformationssysteme (GIS), die eine räumliche Darstellung der Planungsgrundlagen ermöglichen.

 

Um seine Gemeinden in Zukunft bestmöglich bei den Aufgaben der kommunalen Wärmeplanung unterstützen zu können, ist NÖ Teil des bundesweiten Projekts „Plattform räumliche Energieplanung“. Das Ergebnis soll ein GIS-basierter Wärmeatlas sein.

 

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Alexander Graf MSC.; Land NÖ, Abt. Umwelt- u. Energiewirtschaft

 
 

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